Was ist Mantrailing ?


Mantrailing ist eine spezielle Art der Vermisstensuche, bei der mit Geruchsstoffen der gesuchten Person gearbeitet wird.
Ein im Mantrailing ausgebildeter Hund ist in der Lage, eine vermisste Person anhand des Individualgeruches zu verfolgen.


Der Individualgeruch ist vergleichbar mit einem Fingerabdruck des Menschen und ist somit einzigartig. Bakterien zersetzen
abgestorbene Hautzellen, in Verbindung mit den Hautausscheidungen entsteht der Individualgeruch.


Der Mensch verliert ca. 40.000 Zellen in der Minute, die an den Gegenständen, mit denen der Mensch in Berührung war, haften. Der Körperluftstrom transportiert die Schuppen (abgestorbene Hautzellen) in die Umgebung. Dort sind sie den Umwelteinflüssen wie Temperatur, Wind und Feuchtigkeit ausgesetzt. In Abhängigkeit verschiedener Geländeformen werden die Geruchspartikel unterschiedlichen Temperatur- und Strömungseinflüssen ausgesetzt, sodass sie sich entweder wesentlich weiter abseits der Spur ausbreiten oder die Spuren reißen sogar ab.


Hier ist das Wissen des Hundeführers um die Umwelteinflüsse auf den Geruch gefordert, um seinen Hund sinnvoll bei der Nasenarbeit unterstützen zu können. Am einfachsten nachzuvollziehen ist der Einfluss des Windes. Je nachdem, wie stark der Wind weht, werden die Hautschuppen unterschiedlich weit verstreut. Daher kommt es auch vor, dass der Mantrailer 20 bis 30 Meter neben der eigentlichen Spur läuft. Mit Hilfe eines Geruchsartikels (z.B. Kleidung, Taschentuch, Schlüssel etc.) nimmt der Hund die Geruchsspur der vermissten Person auf.


Der Mantrailer benötigt keine Bodenverletzung (niedergetretene Grashalme etc.) als Unterstützung bei der Suche und ist somit in der Lage, die Spur über die verschiedensten Bodenarten (Beton, Asphalt, Waldboden etc.) zu verfolgen. Deshalb ist ein im Mantrailing ausgebildeter Hund ideal für die Suche im Stadtgebiet, auf großen Plätzen oder in Gebäuden geeignet.

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